Pressemitteilung
Kurz vor ihrem 150jährigen Jubiläum erzielt Aurubis höchstes Ergebnis der Firmengeschichte
Hamburg | Freitag, 11. Dezember 2015
Der Aurubis-Konzern (Aurubis) hat im Geschäftsjahr 2014/15 das operative Ergebnis vor Steuern (EBT) mit 343 Mio. € gegenüber Vorjahr mehr als verdoppelt (Vj. 137 Mio. €). Die operative Rendite auf das eingesetzte Kapital, der ROCE (Return on Capital Employed), erreichte hervorragende 18,7 % (Vj. 8,5 %).
Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 24. Februar 2016 die Ausschüttung einer Dividende von 1,35 € pro Aktie vorschlagen (Vj. 1,00 €). Die Ausschüttungsquote beträgt damit 53 % des Bilanzgewinns der Aurubis AG (Vj. 51 %) und entspricht der bisherigen Dividendenpolitik. Die Dividendenrendite auf Basis des XETRA-Schlusskurses per 30.09.2015 von 56,90 € beträgt 2,4 % (Vj. 2,6 %).
„Am 28. April 2016 werden wir den 150. Geburtstag unseres Unternehmens feiern. Dass wir das 149. Geschäftsjahr mit einem Rekordergebnis abschließen können, erfüllt uns mit großer Zufriedenheit und Zuversicht, dass wir mit Aurubis auf einem guten Kurs sind“, kommentierte Erwin Faust, Sprecher des Aurubis-Vorstands, das erfolgreiche Geschäftsjahr 2014/15.
Zu dem sehr guten Ergebnis trugen insbesondere deutlich gestiegene Schmelz- und Raffinierlöhne für die Einsatzmaterialien Kupferkonzentrate und Altkupfer, weltweit gestiegene Schwefelsäurepreise sowie eine höhere Kathodenprämie bei. Eine hohe Anlagenauslastung, ein gutes Metallmehrausbringen und ein vorteilhafter Mix der Einsatzmaterialien unterstützten die gute Entwicklung. Der Absatz von Kupferprodukten entwickelte sich unterschiedlich: Während er bei Gießwalzdraht nochmals leicht gesteigert werden konnte, war bei den anderen Kupferprodukten insgesamt ein leichter Absatzrückgang zu verzeichnen.
„Das Ergebnis übertrifft deutlich unsere Erwartungen zu Beginn des Geschäftsjahres. Wir hatten im abgelaufenen Jahr die vorteilhafte Situation, dass sich alle relevanten Märkte in guter Verfassung zeigten und wir keine größeren Störungen in unseren Anlagen zu verzeichnen hatten. Es standen also fast alle Ampeln auf grün“, fasste Faust die ergebnisrelevanten Aspekte zusammen. Er führt zurzeit gemeinsam mit Dr. Stefan Boel das Unternehmen.
Der Umsatz des Aurubis-Konzerns lag im Geschäftsjahr 2014/15 mit 10.995 Mio. € im Wesentlichen aufgrund geringerer Absätze von Kupferprodukten um 246 Mio. € unter dem des Vorjahres (11.241 Mio. €). Der Umsatz von Aurubis ist üblicherweise stark metallpreisgetrieben und daher keine geeignete Kennzahl zur Messung des Geschäftsverlaufs.
Das IFRS-Konzernergebnis vor Steuern (EBT) lag bei 170 Mio. € (Vj. 58 Mio. €). Es enthält im Gegensatz zum operativen Ergebnis u.a. Bewertungseffekte durch Kupferpreisschwankungen. Für die Beurteilung des Geschäftsverlaufs und für die Steuerung des Unternehmens ist für Aurubis daher das operative Ergebnis ausschlaggebend.
Ausblick
Für das Jubiläumsjahr 2016 zeichnen sich bereits heute differenzierte Entwicklungen ab: Während Aurubis weiterhin von einem guten Angebot an Kupferkonzentraten und hohen Schmelz- und Raffinierlöhnen ausgeht, zeigen die Altkupfermärkte Schwächen: Gesunkene Metallpreise führen zu geringen Sammelaktivitäten und Zurückhalten von Material seitens des Handels für Schrotte insgesamt, was sich im Altkupfermarkt mit Angebotsknappheit und niedrigeren Raffinierlöhnen niederschlägt. Auch die Schwefelsäuremärkte sind seit Beginn des neuen Geschäftsjahres von einem Angebotsüberschuss mit dementsprechendem Druck auf die Preise gekennzeichnet. Eine Besserung auf diesen sehr volatilen Märkten ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht erkennbar.
Um der weltweit schwächer erwarteten physischen Nachfrage nach Kupfer Rechnung zu tragen, hat Aurubis die Kathodenprämie für ihre Europäischen Kunden für das Kalenderjahr 2016 auf 92 US$/t abgesenkt (Vj. 110 US$/t). Für das Geschäft mit Kupferprodukten geht das Unternehmen von einer Fortsetzung des aktuellen Nachfrageniveaus aus.
Am Konzernstandort Pirdop, Bulgarien, wird im April und Mai 2016 einen 50tägiger Großstilstand durchgeführt. Die Investitionskosten sind mit 44 Mio. €, die Belastungen des operativen EBT mit ca. 25. Mio. € angesetzt. Auch an anderen Standorten des Konzerns sind kürzere Stillstände für Wartungsarbeiten geplant. Sollten sich darüber hinaus keine weiteren Störungen ergeben, sollte Aurubis in ihren Schmelzaggregaten jedoch gute Durchsätze erzielen können.
Insgesamt werden Unsicherheiten aus dem gesamtwirtschaftlichen und marktbezogenen Umfeld das Geschäft auch im Geschäftsjahr 2015/16 begleiten. Wie in den Vorjahren können sich zudem quartalsweise Unterschiede ergeben. Gerade das erste Quartal ist saisonal bedingt immer von einem schwächeren Geschäftsverlauf gekennzeichnet. Die 2014/15 aufgesetzten Verbesserungsprojekte werden das Ergebnis im laufenden Geschäftsjahr unterstützen, vor allem jedoch mittel- und langfristig wirken.
„Insgesamt erwarten wir eine gewisse Normalisierung unseres Geschäfts und auch für das Geschäftsjahr 2015/16 ein gutes Ergebnis, das jedoch nicht an das diesjährige Rekordergebnis anknüpfen wird. Im Vergleich mit dem sehr guten Vorjahr rechnen wir deshalb mit einem deutlich geringeren operativen Ergebnis vor Steuern. Auch der operative ROCE wird deutlich sinken“, so Erwin Faust abschließend.
Auf einen Blick
Kennzahlen Aurubis-Konzern |
4. Quartal |
Geschäftsjahr |
|||||
2014/15 |
2013/14 |
Veränderung |
2014/15 |
2013/14 |
Veränderung |
||
Umsatz |
Mio. € |
2.528 |
2.944 |
-14 % |
10.995 |
11.241 |
-2 % |
Rohergebnis |
Mio. € |
135 |
246 |
-45 % |
1.009 |
865 |
17 % |
Rohergebnis operativ |
Mio. € |
288 |
271 |
6 % |
1.173 |
937 |
25 % |
Personalaufwand |
Mio. € |
102 |
107 |
-5 % |
431 |
415 |
4 % |
Abschreibungen |
Mio. € |
34 |
33 |
3 % |
136 |
128 |
6 % |
Abschreibungen operativ |
Mio. € |
33 |
31 |
6 % |
130 |
121 |
7 % |
EBITDA |
Mio. € |
-32 |
77 |
<-100 % |
336 |
216 |
56 % |
EBITDA operativ |
Mio. € |
121 |
102 |
19 % |
500 |
288 |
74 % |
EBIT |
Mio. € |
-66 |
44 |
<-100 % |
200 |
88 |
>100 % |
EBIT operativ |
Mio. € |
88 |
71 |
24 % |
370 |
167 |
>100 % |
EBT |
Mio. € |
-75 |
37 |
<-100 % |
170 |
58 |
>100 % |
EBT operativ* |
Mio. € |
82 |
62 |
32 % |
343 |
137 |
>100 % |
Konzernergebnis |
Mio. € |
-48 |
29 |
<-100 % |
134 |
44 |
>100 % |
Konzernergebnis operativ |
Mio. € |
61 |
44 |
39 % |
257 |
99 |
>100 % |
Ergebnis je Aktie |
€ |
-1,08 |
0,64 |
<-100 % |
2,95 |
0,95 |
>100 % |
Ergebnis je Aktie operativ |
€ |
1,33 |
0,96 |
39 % |
5,68 |
2,17 |
>100 % |
Dividende je Aktie** |
€ |
- |
- |
- |
1,35 |
1,00 |
35 % |
Netto-Cashflow |
Mio. € |
17 |
183 |
-91 % |
365 |
401 |
-9 % |
Investitionen (ohne Finanzanlagen) |
Mio. € |
42 |
31 |
35 % |
112 |
128 |
-13 % |
ROCE operativ* |
% |
- |
- |
- |
18,7 |
8,5 |
- |
Kupferpreis (Durchschnitt) |
US$/t |
5.259 |
6.994 |
-25 % |
5.933 |
6.996 |
-15 % |
Kupferpreis (Stichtag) |
US$/t |
- |
- |
- |
5.093 |
6.736 |
-24 % |
Belegschaft (Durchschnitt) |
|
6.301 |
6.362 |
-1 % |
6.317 |
6.337 |
|
*Konzernsteuerungskennzahlen
**Für das Jahr 2014/15 handelt es sich um einen Dividendenvorschlag.
Vorjahreswerte teilweise angepasst.
Im vorliegenden Bericht können sich aufgrund von Rundungen geringfügige Abweichungen bei Summenangaben ergeben
Produktion/Durchsatz |
|
4. Quartal |
Geschäftsjahr |
||||
2014/15 |
2013/14 |
Veränderung |
2014/15 |
2013/14 |
Veränderung |
||
BU Primärkupfererzeugung |
|
|
|
|
|
|
|
Konzentratdurchsatz |
1.000 t |
563 |
564 |
-0,2 % |
2.294 |
2.221 |
3,3 % |
Altkupfereinsatz |
1.000 t |
19 |
25 |
-24,0 % |
103 |
97 |
6,2 % |
Schwefelsäureproduktion |
1.000 t |
534 |
551 |
-3,1 % |
2.200 |
2.125 |
3,5 % |
Kathodenproduktion |
1.000 t |
156 |
157 |
-0,6 % |
615 |
595 |
3,4 % |
BU Kupferprodukte |
|
|
|
|
|
|
|
Altkupfereinsatz |
1.000 t |
35 |
43 |
-18,6 % |
191 |
202 |
-5,4 % |
KRS-Durchsatz |
1.000 t |
67 |
74 |
-9,5 % |
269 |
301 |
-10,6 % |
Kathodenproduktion |
1.000 t |
127 |
136 |
-6,6 % |
523 |
531 |
-1,5 % |
Gießwalzdrahtproduktion |
1.000 t |
194 |
178 |
9,0 % |
764 |
742 |
3,0 % |
Stranggussproduktion |
1.000 t |
41 |
39 |
5,1 % |
170 |
183 |
-7,1 % |
Flachwalzprodukte und Spezial- |
1.000 t |
53 |
58 |
-8,6 % |
216 |
228 |
- |
Vorjahreswerte teilweise angepasst.
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Angela Seidler
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